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Es war einmal... Die Geschichte, wie wir zum Heidenberg|Hof fanden


Wir bauen einen Pferdehof mit Paddock Trail HORSENSATION

Als Teenager war ich in Otterstdorf (das Nachbardorf) mit meinem Pferd. Ich ritt sehr oft aus - meistens am Heidenberg. Erkundete neue Wege und ließ dann die Zügel locker, damit mich mein Pferd wieder sicher heim brachte. Es waren so schöne Momente, ganz allein, in der Natur... Immer wieder kam ich an Tennenlohe vorbei und dachte mir: "Da möchte ich einmal wohnen...". Als ich mit anderen vorbei ritt, sagte ich: "Da werde ich einmal wohnen!". Ich war mir so sicher, dass das mein Ort sein wird. Am Fuße des Heidenbergs...









Bestimmt über zehn Jahre später - es hatte sich so einiges verändert - machten wir (mein heutiger Mann und ich) uns auf die Suche nach einem neuen Domizil. Es sollte ein Haus mit großem Grundstück sein, damit ich meine neue Berufung ausleben und meine Pferde zu mir holen konnte. Wir suchten bestimmt zwei Jahre danach und fanden nichts... Irgendwann dachte ich mir, dass wir wohl unser Zuhause verlassen müssten, damit ich meinen Traum realisieren konnte. Irgendwo im Bayrischen Wald gab es bestimmt etwas, was unseren Vorstellungen entsprach... So weitete ich meine Suche aus.

Dann fing ich die Ausbildung bei Alexandra König (chi horsing®) an. Dafür zog ich für ein ganzes Jahr mit meinen Pferden zu ihr an den Hof. Währenddessen suchte für mich mein Vater weiter nach passenden Grundstücken. Er schrieb die Gemeinden und entsprechenden Bürgermeister an, beschrieb unser Anliegen, was entstehen soll und bekam von fast allen eine Antwort. Sie machten Termine aus und besichtigten gemeinsam verschiedene Grundstücke. Ich bekam Fotos oder sah sie mir live an, wenn ich zu Besuch daheim war.


Mir wurde schnell klar, was für mich am wichtigsten war. Ein großes, waldiges Gelände, viel Platz für die Pferde und Alleinlage. Am liebsten ein Grundstück, auf dem wir komplett neu bauen konnten. Doch das Leben ist kein Wunschkonzert - so war das eine vorhanden, die anderen Kriterien wurden jedoch nicht erfüllt. Für mich war das in Ordnung, Mir war es dann doch am wichtigsten, dass meine Pferde genug Platz haben. Doch nirgends fühlte ich mich daheim. Nirgends sprang der Funke über, obwohl wirklich schöne Domizile dabei waren... Ich bemerkte, dass mein tiefster Wunsch doch dieser war, am Rande eines großen Waldes zu wohnen.



Warum mir das so wichtig war?

Für mich fühlen sich Wälder wie ein Zuhause an. Nirgends fühle ich mich mehr daheim, als mitten in einem Wald. Die Bäume geben mir so viel Kraft und Inspiration - das liegt bestimm auch daran, dass der Heidenberg auch in meiner Kindheit eine übergeordnete Rolle spielte. Wir waren oft wandern, ich verbrachte dort viel Zeit mit Fährtenlesen und Tiere beobachten. Und dann natürlich auch meine Ausritte und diese Magie, die in diesem Wald herrschte... Unvergleichlich. Natürlich konnte es kein anderer Ort damit aufnehmen.


Und dann, eines Nachmittags - ich saß mit meiner Ausbildungskollegin zusammen - schickte mir mein Vater Fotos von einem alten Sandsteinhof. Mein Herz hüpfte bereits, obwohl ich noch nicht im Kopf verstanden hatte, wo dieser Hof lag. Mein Herz wusste es bereits, bevor mein Verstand es analysiert hatte...


Der Hof lag genau dort, wo ich immer wieder vorbei geritten bin und mit so einer Gewissheit gesagt hatte: "Dort werde ich einmal wohnen!".



Tränen schossen in meine Augen, ich schrieb sofort zurück und wollte mich vergewissern, ob das wirklich dieser Hof am Fuße des Heidenbergs war! Und ja, das war er...

Doch so einfach lief es nicht weiter. Denn der Hof stand nicht zum Verkauf - wir bekamen lediglich den Hinweis darauf, dass es möglich sein könnte und wir wussten ebenfalls nicht, wie wir den Kontakt zu den jetzigen Besitzern aufnehmen konnten.


Kurz vor Weihnachten steckte mein Vater einen Zettel in den Türschlitz mit seiner Telefonnummer und der Bitte um Rückruf. Danach meldeten sich tatsächlich einer der Besitzer bei ihm und schilderte die derzeitige Lage. Der Hof lag im Besitz einer Erbengemeinschaft und es war noch nicht klar, ob diese den Hof verkaufen wollten. Sie wollten das noch abklären. Und so begann eine lange Phase des Wartens. Ich rief immer wieder an, um zu wissen, wie weit sie in ihren Überlegungen waren. Monatelang zog sich das hin - doch dann wurde endlich eine Entscheidung getroffen - sie waren bereit zu verkaufen!


Die fiesen Steinchen auf dem Weg...

Direkt hinter dem Hof war eine Wiese, diese bekamen wir mit dazu. Weitere Landwirtschaftliche Flächen waren ebenfalls vorhanden und auch die wollten sie veräußern. Es lief alles so perfekt. Ich malte mir aus, wie es sein könnte, wie ich die ganzen Flächen nutzen könnte. Der Hof wurde Unser - und dann kam alles anders... Ich erfuhr, dass die Wiese verpachtet war - bis 2026. Und Pächter werden geschützt, wenn sie nicht selbst die Pacht abtreten, hab ich als Besitzerin keine Chance sie für mich zu nutzen. Im Gespräch mit dem Pächter war auch schnell klar, dass er die Pacht nicht abtreten wollte. Ich dachte mir: "Ok, ich könnte ja dann die anderen Flächen nutzen, bis ich die Wiese bekomme". Doch auch hier erfuhr ich plötzlich, dass die Erbgemeinschaft die Flächen doch nicht mehr verkaufen wollten. Nun hatte ich einen Hof, der nicht genug Fläche bot, um dort Artgerecht Pferde zu halten... Ich dachte ernsthaft darüber nach, das Ganze wieder zu verkaufen - zumal auch die verpachtete Wiese für meine Pferde alleine auch zu wenig Fläche bot... Ich wusste einfach nicht was ich tun sollte. Und so rief ich das Universum an und bat um ein Zeichen. Irgendein Zeichen, welches mir meine Entscheidung abnehmen sollte...


Als das Universum antwortete

Es war ein sommerlicher Abend, mein Mann und ich waren bei den Pferden und gingen zurück zum Parkplatz. Dazu mussten wir durch ein Stück Wald gehen (am Heidenberg). Zuvor hatten wir die Unterhaltung, dass ich einfach nicht wusste, was ich tun sollte. Ob ich doch wieder verkaufen und weitersuchen sollte. Aber ich wollte nicht, da es ja genau der Ort war, wo ich immer schon wohnen wollte... Aber es gab einfach nicht genug Platz für meine Pferde... Ich sagte zu meinem Mann, dass ich jetzt einfach auf ein Zeichen vom Universum warte. Und dann entscheide ich mich. Und wir gingen durch den Wald - wie eigentlich so oft um diese Zeit zuvor auch. Doch dieses Mal war alles anders... So etwas hatte ich noch nie davor - und auch danach nie wieder gesehen... Überall im Wald tanzten Glühwürmchen - der ganze Wald glitzerte. Es waren so, so viele - überall verteilt. Wie eine Show, nur für uns. Mir liefen die Tränen, auch mein Mann war ganz Still - uns war klar, dass das das Zeichen war... Das Zeichen, nicht zu verkaufen. Darauf zu vertrauen, dass alles gut werden wird...





Und so ging es weiter...

Wir fragten Sachverständige um Rat, was sie von der Bausubstanz hielten und es war schnell klar, dass Renovieren nicht in unserem Budget lag. So planten wir den Abriss und ein neues Haus. Meine Freundin übernahm das Planen für mich - es machte sehr viel Spaß all die Ideen einzubauen, dich ich schon immer hatte für ein modernes Eigenheim.

Doch während der Genehmigung folgten weitere Steine, die uns in den Weg gelegt wurden (heute bin ich sehr dankbar dafür, dass das geschehen ist - doch währenddessen tat es weh und es war eine sehr langwierige, stressige Zeit...). Es wurde ein Verfahren eingeleitet, damit das Haus noch einmal überprüft werden sollte, ob es nicht doch als Denkmal eingetragen werden konnte, damit es nicht abgerissen werden durfte. Doch auch bei dieser Überprüfung wurde klar, dass einfach schon zu viel verpfuscht wurde, als dass es für ein Denkmal ausgereicht hätte.


Einem Nachbarn war auch der Erhalt des Hauses wichtig und so zeigte er mir, wie sie ihr altes Sandsteinhaus renoviert hatten. Das alles öffnete mir mehr und mehr meine Augen. Ich hatte sie so verschlossen, es für unmöglich gehalten, das Haus in dieser Größe mit unserem Budget zu erhalten. Zwar wurde der Neubau genehmigt, nur der Abriss noch nicht. So setzten wir uns mit unserem Bauleiter zu einem Gespräch zusammen und besprachen die aktuelle Lage. Ob es vielleicht doch irgendwie möglich wäre, das Haus zu erhalten. Als wir noch einmal über die Kosten sprachen, war schnell klar, dass auch der Neubau im fast selben Rahmen lag, wie die Renovierung. Weniger Platz im Neubau und dennoch fast die selben Kosten. Und so fassten wir den Entschluss, den Hof zu erhalten.

Als wir diese Entscheidung trafen, fanden wir im Postkasten die Genehmigung für den Abriss... was für eine Ironie...



Wie eine Entscheidung alles wieder in Fluss bringen konnte

Und so ging die Planung erneut los - für die Kernsanierung des Hofes. Und mit der Entscheidung, dass wir den Hof erhalten, veränderte sich auch alles um uns herum. Unser Pächter gab uns 2022 - vier Jahre vorher - die Wiese für unsere Nutzung. Und mit dem Wissen, dass der Hof schon über 200 Jahre alt war, erbaut von Sandsteinquadern aus alten Sandsteinbrüchen vom Heidenberg, war es all diese Strapazen wert.





Ein großes Auf und Ab - die Suche nach unserem Hof. Auch wenn noch viel vor uns liegt und der Weg bisher nicht all zu leicht war (da gab es natürlich noch mehr Probleme, aber alles aufzuführen, würde den Rahmen sprengen), sind wir so froh, ihn gefunden zu haben. Für mich ist es wie daheim anzukommen. Zu wissen, dass ich bald einfach zu Fuß aus der Tür raus muss, um die Endlosen Wege des Heidenbergs zu erforschen - es ist einfach nur Freude pur...

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